Über mich

Ricarda Stahl | ricisart

Mein Name ist Ricarda Stahl, kurz Rici

und ich bin Keramikerin, Siebdruckerin und Kunsthandwerkerin. Mit meiner Kunst versuche ich ein Umdenken in Richtung Nachhaltigkeit und Materialwertschätzung zu erreichen.

Schon als Kind durfte ich in Salzburg, in meinem Wohnort Hallein, eine Keramikerin besuchen und dort erste Erfahrungen mit Ton machen. Schon damals hat es mir großen Spaß gemacht Stücke zu formen und diese zu bemalen. Jahre später lernte ich während eines Urlaubs mit meinen Eltern im Burgenland die „Keramikschule Stoob“ kennen, wo ich bereits im Alter von
14 Jahren eine Ausbildung in den Bereichen Kachelofenbau, Fliesenlegen und Kunstkeramik begann. Nach dem zweijährigen Aufbaulehrgang mit Matura ging ich nach Wien und studierte dort einige Jahre Kunstgeschichte und Theater,- Film- und Medienwissenschaften, aber so sehr mich das auch interessierte, etwas mit den eigenen Händen zu erschaffen und zu gestalten, diese Faszination war zu tief in mir verwurzelt. Schon als kleines Kind habe ich gerne gezeichnet und mit verschiedenen Materialien und Handwerkskünsten experimentiert. Mein Kopf war und ist immer voll mit Ideen. Kreativität ist ein Teil von mir, seitdem ich denken kann. Ich fing also an neben dem Studium Geld aus diversen Nebenjobs zu sparen um mir meine ersten Maschinen kaufen zu können. Siebdruck hatte ich schon in der Keramikschule als Unterrichtsfach und weil man dafür nicht viel Platz benötigt, war meine Wohnung bald voll mit Sieben, Farben und diversen Druckwerkzeugen. 
Als plötzlich ein Projekt „hereinschneite“, bei dem ich 100 Schüsseln für ein Restaurant ,das fantastische Supersense Wien -->  Supersense,  fertigen durfte, ohne eine richtige Werkstatt zu haben, wurde mir klar, wie viel Freude mir die praktische Arbeit machte. 
Das Video stammt aus dieser Zeit: Damals wusste ich noch nicht, dass ich ricisart werde :D

Durch die tolle Zusammenarbeit mit dem Supersense Wien fand ich letztendlich auch meine kleine Traumwerkstatt am Praterstern. Es ist mehr oder weniger ein  Abstellraum, sehr klein aber fein. Besonders liebe  ich an meinem Raum dass alles improvisiert ist und nichts perfekt ist. Es zeigt dass  man auch mit
wenig Platz großes schaffen.
Ein Gründerinnenkurs im Burgenland schuf dann die Grundlage, um 2020 in die Selbständigkeit gehen zu können - „ricisart“ entstand. Ich finde es besonders für Frauen wichtig, sich nicht unterkriegen zu lassen und mit Durchhaltevermögen ihre Ideen umzusetzen.
An der Keramik fasziniert mich ganz besonders die Gestaltung von Oberflächen mit verschiedenen Farben. Aus der Arbeit mit den eigenen Händen entstehen dadurch individuelle Werkstücke, die wie vieles Menschliche nicht perfekt sind. Die Hände, die schließlich mein Geschirr verwenden, können das auch spüren, z. B. wenn Farbe heruntergetropft ist oder die Oberfläche haptisch ist.
So sind die Menschen auf besondere Weise verbunden. Jener, der die Keramik herstellt, und jener, der sie verwendet. Immer häufiger wollen auch Lokale besondere Einzelstücke aber meistens lege ich einfach los und lasse mich von der Inspiration leiten. Wofür die Menschen dann die entstandenen Arbeiten verwenden lege ich gerne in deren Hände und in deren Inspiration.
Meine Liebe zur Keramik wuchs stetig mit der Erfahrung und mit dem immer besseren Verständnis der Vielfalt an unterschiedlichen Materialien, spannenden Brennmethoden und dem unglaublichen Spektrum an Glasuren. Es ist eine so dankbare Erfahrung mit dem Material Ton zu arbeiten, schließlich kann man damit der eigenen Individualität Ausdruck verleihen und was am allerwichtigsten ist diese auch greifbar machen. Mit greifbar meine ich wirklich angreifbar, also dass man die Oberfläche der Keramik berühren kann, spüren kann ob diese rau, glatt, warm oder kalt ist und sie somit intensiver wahrnehmen kann. Es ist mein Ziel, dass die Handarbeit und der Bezug zum Handwerk wieder Anerkennung finden. Es darf daher ruhig mal ein bisschen schief sein. Mein Wunsch ist es die Gedanken der Menschen vom nicht perfekten, fehlerhaften wieder hin zum Einzigartigen und Individuellen zu führen, denn genau das ist es doch was uns von der Masse abhebt.